Badminton im Schwimmbad
Der Tag heute find ruhig an, eigentlich wie jeder bis jetzt. Ich stand zwei Stunden später auf, als eigentlich geplant war, aber das schien irgendwie kein Problem gewesen zu sein. Nach dem Frühstück zeigte mir der Vater die Geschichte der Familie Ma. Diese bestand aus Stammbäumen und kleinen Bildern. Um Viertel nach elf führen wir los, um Primary und Middleschool meines Austauschschülers zu besichtigen. Es regnete zum ersten Mal, aber es war nicht kalt. An der Middleschool trafen wir die gastgebende Familie meines Freundes erneut. Uns wurde das Schulgebäude aber erst geöffnet, als wir ein Foto mit dem Pförtner gemacht hatten. Mich wunderte sehr, dass sich überhaupt jemand auf dem Schulgelände an einem Sonntag befand, aber die Einheimischen irgendwie nicht. Für sie ist es normal, sonntags zu arbeiten. Auch auf den riesigen Baustellen wurde gearbeitet. Ich sah einen Sportplatz, der größer als der Schulhof meiner Schule war, Klassenräume, die nicht verschlossen wurden, weil keiner auf die Idee kommt, diese zu bestehlen, und Fotos, auf denen gezeigt wurde, wie gut die Schüler auf der Schule waren, um sich vor anderen Schulen beweisen zu können. Das war mir sowieso schon in den zwei Tagen hier in der chinesischen Familie aufgefallen: es geht immer um Wettkampf. Von klein auf wird den Kindern Bei gebracht, besser zu sein als die anderen. Sogar für ein Foto beim gemeinsamen Schachspiel, wird der ganze Wonhzimmertisch leer geräumt, damit man seine Lebenssituation auf dem Foto besser erscheinen lassen kann, als sie vielleicht in der Wirklichkeit ist.
Beide Familien aßen nach der Schulbesichtigung in der Kantine der Hangzhou University. Das Gelände dieser Universität war unvorstellbar groß. Es war ein eigener Stadtteil, auf dem es alles gab. Das Essen war lecker. Ich bestellte mir eine Portion Nudeln und wurde beim Essen wieder von allen Seiten beobachtet. Danach wurden wir noch von einem Dozent und seiner Tochter durch das Gebiet geführt.
Am Nachmittag hatten mein deutscher Freund, sein Austauschschüler, mein Gastgeber und ich Zeit, um Badminton zu spielen. Die Halle bestand aus einem trockengelegten Schwimmbad und wir spielten mit weiteren Besuchern auf dem Beckenboden. Es hat uns sehr Spaß gemacht und mir tat es gut, mal wieder ein wenig Energie abzulassen.
Ich fürchte zuhause angekommen und durfte dann mit der Familie und der Tochter der Dozentin, die uns heute über das Universitätsgelände geführt hatte, essen. Einige Gerichte kannte ich bereits, den Rest probierte ich. Es schmeckte größtenteils okay, wobei ich sagen muss, dass mir das angeblich chinesische Essen, dass es in Europa gibt, besser schmeckt.
Hangzhou, 18.März.2018